Blumengarten
Der Blumengarten, also der Bereich nord-östlich des Pavillons, war ursprünglich als Anzuchtsgarten für Blumen geplant gewesen. Im Zuge der nach dem Abzug der französischen Truppen einsetzenden Neuordnung des Gartens 1814 wurde die Konzeption jedoch abgeändert zu Gunsten der Anlage eines Blumengartens.
Bzgl. des ästhetischen Konzepts wird man sich hierbei an Humphrey Repton orientiert haben. Repton, ein Vertreter des pittoresken, des malerisch-reizvollen Ansatzes des englischen Landschaftsgartens, sah den Garten primär als Stimmungsträger, in dem auch Blumen entsprechende Reize bieten konnten, ja er hielt Blumen in einem Park für so notwendig wie Möbel in einem Zimmer. (*) Die Gestaltung der Beete geht nach Pühl (*) auf Konzeptionen John Loudons zurück.
Wie dieser Garten ausgesehen haben mag, vermitteln zwei in Pühls Parkpflegewerk veröffentlichte Abbildungen: Die erste zeigt den Blumengarten in seinem Zustand um 1825 als militärperspektivische Projektion (rechts unten ist das Conservatorium zu erkennen), die zweite zeigt einen Rekonstruktionsentwurf als Grundriss (die gestrichelten Linien verdeutlichen den heutigen Zustand).
Spätestens seit der Errichtung des Pavillons im Blumengarten (1817) ist der Blumengarten als ein dem Hofe vorbehaltener Privatgarten, der jedoch nicht mit dem sog. Reservierten Garten zu verwechseln ist, genutzt worden.
Unter der Gartenleitung Heinrich Orths wurde der Blumengarten ab 1856 insofern verändert, als im Sinne des Zeitgeschmacks große Nadelbäume angepflanzt wurden. Auch diese sind heute weitgehend nicht mehr vorhanden. Den Zustand um 1956 zeigt nachstehende Abbildung.
Eine weitere alte Ansicht des Blumengartens mit Pavillon finden Sie hier.