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Archiv
Rede des Vorsitzenden der Gemeinschaft der Freunde des Schlossgartenszur Eröffnung der Ausstellung "Historische Gärten in Niedersachsen" am 28. April 2003 im Elisabeth-Anna-Palais Oldenburg (28.04.2003)
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, es ist heute ein guter Tag für den Schlossgarten, natürlich vor allem, weil wir heute mit Ihnen diese schöne Ausstellung eröffnen können. Aber es ist ein guter Tag für den Schlossgarten auch deshalb, weil das Wochenende verregnet war und auch heute nicht die Sonne scheint und die Temperaturen nicht zum Aufenthalt im Park oder zu nächtlichen Feten einladen. Verzeihen Sie mir bitte, dass ich bei diesem schönen und auch froh stimmenden Ereignis dieser Ausstellungseröffnung so unvermittelt und deutlich mit der Tür ins Haus falle. Aber ich muss eine so deutliche Sprache sprechen. Die ersten warmen Tage in diesem Jahr haben zu einer nach meiner Beobachtung bisher nicht da gewesenen Vermüllung und rücksichtslosen Fehlnutzung des Schlossgartens geführt. Durch die Ostertage waren Wege und Wiesen von Unrat und Glasscherben übersät, am Karsamstag mussten die Schauhäuser wegen Vandalismus und Diebstahls geschlossen werden. Warum lassen wir uns dies eigentlich bieten? Und es kann doch auch nicht Sinn des schönen Gartens sein, dass man zu seinen Gunsten auf Schlechtwetter hofft. Hier muss nun etwas geschehen. Ich möchte die Dinge nicht zu sehr vereinfachen. Es handelt sich um ein Problem mit wahrscheinlich vielen Ursachen. Deshalb wird es wohl auch nicht nur eine Antwort geben. Aber wir sollten nun Konzepte und Strategien entwickeln und entschlossen umsetzen. Und die Gemeinschaft ist bereit, hier auch finanzielle Mittel einzusetzen. Vor allem bedarf es aber eines Willens, hier die Verhältnisse nachhaltig zu verbessern und jetzt schnell zu handeln. Tatenlosigkeit ist geradezu eine Aufforderung. Und wir alle können mithelfen, nicht wegsehen, sondern reagieren. Wir als Bürger dieser Stadt dürfen nicht zuschauen, wenn hier ein Kleinod unserer Stadt ruiniert oder auch nur beschädigt und dann auf unser aller Kosten wieder hergerichtet wird. Was anderswo möglich war, sollte auch hier erreichbar sein. Nochmals bitte ich Sie zu entschuldigen, dass ich mich hier in dieser Deutlichkeit äußere. Aber der Zustand des Gartens und die Situation erfordern dies. Nun aber natürlich auch noch einige Sätze zu dem Anlass, der uns heute hier zusammenführt, in diesem schönen Palais, das ja seinen Platz in unserem Schlossgarten hat. Ich begrüße Sie herzlich und danke Ihnen, dass Sie heute hier her gekommen sind, um so vieles Schöne zu sehen. Ein herzlicher Gruß gilt zunächst Ihnen, Herr Tolkmit, als Vertreter der leider verhinderten Hausherrin dieses schönen Palais', da kann man wirklich nachbarschaftlich neidisch werden. Das Palais im Schlossgarten, einen schöneren Rahmen für diese Ausstellung kann man sich kaum vorstellen. Herzlichen Dank für Ihre Gastfreundschaft. Herzlich begrüße ich auch Sie, Frau Wulff-Fuhrmann, als Dezernentin für Denkmalschutz bei der ja weiterhin quicklebendigen Bezirksregierung Weser-Ems und ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, hier ein Grußwort zu sprechen. Und mit großem Dank und sehr herzlich begrüßen möchte ich Herrn Schomann vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Hannover, der ja für die Gartendenkmale in Niedersachsen in besonderer Weise verantwortlich ist und der uns in die Ausstellung einführen wird. Die Ausstellung zeigt das breite Spektrum der Gartenkunst in Niedersachsen. Nicht zuletzt soll das Verständnis für die Eigenarten und Werte der historischen Gärten und Parks gefördert werden, also auch die Bereitschaft, sie zu bewahren, zu schonen und zu schützen. Gerade unter diesem Gesichtspunkt wünschen wir der Ausstellung einen großen Erfolg. Man hört zunehmend, dass historische Gärten an Wert verlieren, wohl vor allem deshalb, weil es nicht gelingt, die ursprünglichen Planungen und damit ein Stück Denkkultur der Entstehungszeit zu vermitteln. Das kann eigentlich im Grunde nicht wundern, weiß doch angeblich heute kaum noch jemand genau, was überhaupt ein Park ist. Nun aber genug von mir, der Rahmen einer fröhlich-friedlichen Begrüßung aus Anlass einer Ausstellungseröffnung ist längst und in verschiedener Hinsicht gesprengt. Ich freue mich über Ihr Kommen und lade Sie ein, auch über die offizielle Eröffnung hinaus bei einem Glas in dieser schönen Halle und solch' schönen Objekten noch etwas zu verweilen und bitte nun Sie, lieber Herr Tolkmit, um Ihr Grußwort, nicht ohne zuvor noch allen Helfern und Sponsoren sehr herzlich zu danken und auf die Schriften zur Ausstellung und zum Schlossgarten hinzuweisen, die heute und in den nächsten Wochen hier erworben werden können. Dr. Hanisch Die Ausstellung ist bis zum 23.05.03 im Elisabeth-Anna-Palais am Schlosswall zu besichtigen.
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